Bren­nen für ver­gan­ge­ne Zei­ten

Die Mit­glie­der des Fest­spiel­för­der­ver­eins

Er ist das Schwungrad der Festwoche und der Motor für mittelalterliche Spielbegeisterung im Vierjahreslauf: der Förderverein Nibelungen-Festspiele Plattling e. V. Seit knapp 30 Jahren inspiriert der Verein Bürger aus Plattling und Umgebung zur Aufführung des Nibelungenspiels – und steckt mit seiner Leidenschaft jedes Mal aufs Neue weitere Mitstreiter an, mit authentischen Kostümen in längst vergangene Zeiten einzutauchen.

Doch: Nicht nur in den Festspieljahren wird geprobt, geschreinert, gezimmert und genäht – vielmehr ist das Mittelalter in Plattling dauerhaft präsent. Am laufenden Band entstehen neue Ideen, Kostüme und Kulissen für eines der bedeutendsten Historienspiele der Region, dessen mittelalterliche Ausstattung mit viel Liebe zum Detail beständig ergänzt und erweitert wird.

Die 100-Jahr-Feier der Stadterhebung Plattlings gab 1988 den Anlass zur Aufführung eines Laienspiels. Die Erwähnung „Pledelingens“ im Nibelungenlied rief die dramatische Umsetzung jener Szenen aus dem Klassiker der Weltliteratur auf den Plan, in denen Königin Kriemhild mit Gefolge vom Burgunderreich am Rhein ins Hunnenland reist und dabei Plattling passiert.

Das Nibelungenspiel im Herzen Niederbayerns war geboren und mit ihm eine Schar begeisterter Mimen, Akrobaten, Gaukler, Fanfarenbläser und Feuerschlucker, die das Theaterstück um einen Mittelaltermarkt ergänzten, der heute im zweijährigen Turnus wiederholt wird.

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„Damals, zum ersten Festspiel, wurden Komparsen gesucht“, erinnert sich Andrea Astner: „Ich habe mich gemeldet und wurde als Page am Königshof eingesetzt.“ Später spielte sie einen Berggeist und als Krönung ihrer Schauspielkarriere sogar die Kriemhild. Wann Andrea Astner dem 1989 gegründeten Festspiel-Förderverein beitrat, dessen stellvertretende Vorsitzende sie mittlerweile ist, weiß die Pädagogin nicht mehr genau. Nur so viel: „Mich hat das Nibelungenfieber gepackt – und bis heute nicht mehr losgelassen.“ Und Schatzmeisterin Sabine Göschl erinnert sich: „Ich bin über die Plattlinger Wasserwacht zum Nibelungenfestspiel gekommen.“ Die Wasserwacht stelle zu jeder Auflage des Historienspiels eine Gruppe mittelalterlicher Recken und bewirtschafte ein Lager auf dem Markt.

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Wenn Plattling die Festspielzeit ausruft, schlüpfen mehr als 500 Männer, Frauen und Kinder, darunter auch der Bürgermeister mit dem Stadtrat, in historische Kostüme. Die Stadt zeigt und schmückt sich mittelalterlich – und huldigt in einem stattlichen Festzug der Nibelungenkönigin Kriemhild. Vor und in der Stadt lebt das königliche Gefolge in Zeltlagern. Der Tross des Grafen Rüdiger etwa hat für seinen Herrn und die Königin prächtige Unterkünfte aufgebaut, in deren unmittelbarer Nähe sich das Lager der Burgunder befindet. Edle Ritter entbieten Kriemhild ihre Hochachtung.
Das Leben und Treiben zur Zeit der Nibelungen zeigt Plattling in seiner ganzen Vielfalt, Schönheit und Annehmlichkeit. Handwerker, Kaufleute und Händler bieten ihre Waren an und Dienstleistungen feil, Künstler zeigen auf Straßen und Bühnen erstaunliches Können. Doch Vorsicht: Hass, Habgier und Eifersucht führen bislang auch zu erbitterten Kämpfen – bis sich der Streit wieder gelegt hat und das edle Volk einmal mehr friedlich durch Plattlings Straßen wandelt.

Der Förderverein Nibelungen-Festspiele Plattling e. V. freut sich über neue Mitglieder.
Infos dazu gibt’s hier.

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Brennen für vergangene Zeiten

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